Der FOCUS titelt mit der Ökothrophologin Marina Oppermann: „Die Zahl der Menschen mit Lebensmittelallergien hat sich in den vergangenen zehn Jahren nach Expertenangaben verdoppelt.“
Hier bei Agethen bemerke ich es als Bäcker aus Oberhausen seit vielen Jahren – die Wahrnehmung einer Allergie und das man selber betroffen sein könnte ist stark gestiegen. Es gibt in meinen Augen jedoch eine große Verwirrung um dieses Thema. Es ist gerade einen Tag her, da habe ich ein Gespräch mit einem Kunden geführt, er könne keine Butter oder Margarine zu sich nehmen – daher woller nun Remoulade auf sein Frühstück. Das sei allergisch bedingt, es sei halt sehr schade.
Wenn man sich diese Aussage anschaut, dann sieht man meiner Meinung nach eine Milchzucker oder besser eine Laktose-Intoleranz. Keine Allergie, sondern eine reine Unverdaulichkeit. Soweit ganz okay, aber in der Remoulade findet man dieselben Rohstoffe und somit dasselbe „Krankheitsbild“.
Für meinen Standpunkt meine ich viele Fälle erkennen zu können, welche eher auf ein gefährliches Halbwissen zurückzuführen sind, viele Menschen bilden sich ein eine Allergie zu haben. Ist ja auch ganz passend aktuell – Allergiker sind hipp.
„Viele Menschen leiden unter einer Intoleranz gegen den Milchzucker Laktose und meinen irrtümlich, es handele sich um eine Nahrungsmittelallergie.“ so schreibt der FOCUS unter Berufung auf Frau Oppermann.
Der Stern schreibt im Interview mit Susanne Sontag, Ernährungswissenschaftlerin : „Laktose-Intoleranz ist die weltweit häufigste Verdauungsstörung, weltweit betrachtet ist es fast der Normalzustand, dass man keinen Milchzucker verträgt. In Deutschland sind zehn Millionen Menschen betroffen“
Dabei sind weltweit gesehen, die Asiaten und die Afrikaner sowie die Südamerikaner am betroffensten, über 80% der Bevölkerung hat ein Problem mit einer Intoleranz gegen Milchzucker.
Aber zurück zu unserem Kernthema – ist Allergiker sein aktuell hipp?
Die SZ schreibt : „Die Kiwi bitzelt auf der Zunge, nach einem Glas Milch drückt’s im Darm: Jeder fünfte Deutsche glaubt, er habe eine Allergie – aber die meisten irren und üben unnötigerweise Verzicht.“
Noch dramatischer bringt es Jörg Kleine-Tebbe auf den Punkt. Im Interview mit der SZ sagt der Allergologe aus Berlin : „Rund 20 Prozent der Deutschen glauben, sie reagieren allergisch auf ein oder mehrere Lebensmittel. Nach gründlicher Untersuchung bleiben aber nur ungefähr zwei Prozent übrig, die eine echte Lebensmittelallergie haben. Von 100 Deutschen wähnen sich also rund 20 als Allergiker – 18 von ihnen irren.“
Es bleibt bei Ihnen – ist Allergiker sein ein Trend oder ein echtes Problem?
Aber mal ganz sicher ausgedrückt – wir helfen Ihnen bei der Auswahl unserer Produkte und werden auch in der Zukunft mehr Service anbieten als der Rest der Bäckerlandschaft, damit Sie auswählen können was gut für Sie ist und was nicht.
Ihr Stefan Agethen