0208 - 84 80 40 kontakt@agethen.com
Die Energiewende im Brötchen!

Die Energiewende im Brötchen!

Oberhausen, 11.07.2017 Die Energiewende ist schon lange beschlossene Sache und schon lange ärgert es das Bäckerhandwerk, dass die „kleinen“ Bäcker im Handwerk die großen Leistungslieferant dieser Wende sind, aber die industriell agierenden Großbäcker von der EEG Umlage befreit werden. „Das heißt, dass meine Familie und unser Familienunternehmen mehr für den gleichen Strom, aus der gleichen Steckdose und zum gleichen Zweck zahlen als der Billigbäcker auf der grünen Wiese.“ erklärt uns Reinhold Agethen, Bäckereiinhaber aus Oberhausen. „Wir dürfen die Energiewende zahlen und beschäftigen dazu noch so viele Menschen, das 50% des Brötchenpreises mittlerweile ausschließlich an unser Personal gehen.“ ärgert sich Stefan Agethen, Bäckermeister aus Oberhausen und Vorstandsmitglied der Bäckerinnung Rhein-Ruhr, „wir sind als Handwerksbäcker schon lange unfreiwillig zur konstanten Größe in der Finanzierung dieser Energiewende geworden.“ Über die Ausnahme von der EEG Umlage ärgert man sich nicht nur in Alstaden, sondern auch in Berlin bei der Interessensvertretung der Bäcker und der Handwerker, dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). Bei einem aktuellen Fall zahlt ein Teighersteller keine EEG Umlagen und kann somit seine Produkte über einen Discounter preiswerter anbieten, während alle Handwerksbäcker die Umlage und den Schritt in die Zukunft bezahlen müssen. „Damit soll jetzt endlich mal Schluss sein.“ meint der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands, Daniel Schneider. Er spricht davon, dass „das Thema im Bundestag angekommen ist“ und es nunmehr endlich eine Hoffnung auf Gleichberechtigung geben soll. „Unsere Kunden sehen nicht, wie viel mehr wir bei Kosten und Abgaben belastet werden, als der Discounter nebenan.“ resümiert Stefan Agethen, „es ist auch nicht zu erklären, warum der eine die ganze Woche durch handwerklich ehrlich arbeitet, der Gewinn direkt zurück in die Region geht...
Bäckerstrom – wissenswertes am Rande

Bäckerstrom – wissenswertes am Rande

Wir Bäcker brauchen Strom, reichlich sogar – die Alubranche würde über unsere Verbräuche lachen, aber dennoch – es ist beachtlich was selbst unsere kleine Handwerksbäckerei benötigt. Ich habe da noch das im Ohr, was man mir als Verbraucher ja auch zu“singt“ – im Strompreis stecken mehr Steuern als Entgelte an den Versorger: Diese Grafik (1) ist frei für Verbraucher zu nutzen, der Artikel dahinter beleuchtete in 2012 den Strommarkt und sollte den Versorgern Recht geben, welche ja nunmehr wirklich nur noch einen Bruchteil der Strombeträge selber erhalten. Das Meiste geht direkt „durch“ als indirekte Steuerabgaben.   Ich habe die aktuelle Rechnung genutzt um mal „eben“ alle Positionen untereinander zu stellen, dann fix alle Kosten die nach Steuer riechen in einen Topf und alle Abgaben die dem Versorger gehören in den anderen – heraus kommt diese Tortengrafik. Fifty Fifty. Das wundert doch sehr, schließlich erhält der arme Versorger nur 32% (siehe Grafik 1) und auf einen Schlag sind es knapp 50% ? Hintergrund – ich habe bei den Kostenanteilen kleinere Positionen wie „Messkosten“ und „Abrechnungspreis“ und und und – einfach dem Versorger zugeschlagen, da ich darin keine Steueranteile erkennen kann. Im oberen Beispiel sind die Netzentgelte ebenfalls separat, wenn dem folgt hat man selbstredend ein anderes Bild. Alle Kosten als einzelne Stellen zeigen diese Torte, an welcher viele eifrig ein Stück reservieren. Im Allgemeinen halte ich von den vielen zahlreichen Abgaben nicht sehr viel, da die meisten so stark verschlüsselt sind, das man nicht ohne sehr genaues Lesen versteht worum es sich da eigentlich handelt. Über Gerechtigkeit brauchen wir auch nicht diskutieren – Beispiele wie: Handwerksbäcker „darf“ knapp 10% Steuer...
Dem Bäcker schreiben!